Erinnerlicht – Gegen das Vergessen

Interaktive Multimediainstallation zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus

Erinnerungskultur neu gedacht.

Anlässlich des  27. Januar 2022, dem 77. Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, hat die Arbeitsgemeinschaft Frieden e. V. in Trier zu einem öffentlichen Projekt angeregt. Ein interdisziplinäres Team von Studierenden der Hochschule Trier (Intermedia Design) hat mit Historikerinnen der Universität Trier eine interaktive Medieninstallation mit dem Titel ERINNERLICHT zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Trier und dem Umland entworfen und realisiert. 

Die BesucherInnen hatten die Möglichkeit, mit der Installation, im praktischen und übertragenen Sinn, Licht zu spenden, um damit das Schicksal der Trierer Opfer der Shoah zu beleuchten. Je mehr Besucher*innen an der Installation teilnahmen, um einer verfolgten Person zu gedenken und ihr ein Licht zu spenden, desto heller erstrahlte der Innenhof der Porta Nigra, denn ihr Lichtpunkt blieb für alle folgenden BesucherInnen sichtbar.

Der symbolträchtige Durchgangsraum der Porta Nigra wurde durch die mediale Inszenierung nicht nur zum Ort des persönlichen Gedenkens, sondern regte auch zur Auseinandersetzung mit diesem Verbrechen an den als Juden verfolgten Trierer Bürgerinnen und Bürgern an. 

Bitte beachten Sie: Sobald Sie sich das Video ansehen, werden Informationen darüber an Youtube/Google übermittelt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Google Privacy.

Nach dem Durchschreiten der etwa 3 m dicken Doppeltorbögen des antiken Stadttors, betritt man einen nicht überdachten rechteckigen Innenraum mit einer Fläche von etwa 120 qm. Wie ein Himmelsfenster öffnet sich dieser beim Blick nach oben. Bereits tagsüber beeindruckte die Aufhängung einer Auswahl der vergrößerten Kennkarten, die sich jeweils zwischen den Torbögen im Innenraum befanden. Im Dunkeln strahlten diese durch die gezielt neutral gewählte Beleuchtung. Die minimale Befestigung ließ die Karten schweben. 

Die Installation war im öffentlichen Raum für drei Abende frei zugänglich und richtete sich an alle Passanten. Zusätzlich wurden Schulklassen und Vereine eingeladen und vor Ort durch die Studierenden speziell betreut. Das Kommunikationsziel des Gedenkens und der Auseinandersetzung mit der Shoah in Trier wurde durch ein Zusammenspiel der im Folgenden im einzelnen beschrieben Medien erreicht. Die Teilnahme an der interaktiven Installation stand hierbei im Mittelpunkt, obwohl alle Teile der transmedialen Kommunikation miteinander verbunden sind. 

Auf dem zur Innenstadt hin ausgerichteten Vorplatz wurden in einer Streuung mit kleinen Gruppierungen weiß leuchtende Lichtkugeln verteilt. Diese wirkten in Ergänzung zur Fassadenbeleuchtung als Signale und gaben vorab einen  Hinweis auf dem animierten Schwarm der Lichtpunkte der Projektionen im Inneren des Durchgangs. 

Unter der Betreuung von Jonas Eiden, M.A., Prof. Daniel Gilgen sowie der Historikerin Lena Haase, M.A., arbeiteten 11 Design-Studierende der Hochschule Trier, im Fach Medien im Raum, im Masterstudiengang Intermedia Design und zwei Historiker*innen der Universität Trier gemeinsam an der Erstellung der öffentlichen, transmedialen Gedenkinstallation:

Alisa Alić, Lorenz Fischer, Sophie Fischer, Bastian Franz, Thomas Grotum, Marc Hary, Marian Kost, Leon Morbach, Johann Ober, Sandy Panacek, Viktoria Südmeyer, Vardan Sharma, Julia Wolf