Digitaler Kapitalismus – Schnittstellen von Mensch und Maschine

Teil der Ausstellung “LebensWert Arbeit” des Karl Marx Jubiläumsjahres 2018 und der Design- & Kulturtage 2018

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Die Ausstellung „LebensWert Arbeit“ im Museum am Dom Trier, eine der drei großen Ausstellungen des Karl Marx-Jubiläumsjahres, befasst sich mit dem Spannungsfeld von Arbeitsleben und Menschenwürde.

Unter dem Fokus „Digitaler Kapitalismus: Schnittstellen von Mensch und Maschine“ wurden hier vom 02. bis 21. Oktober 2018 auch elf studentische Arbeiten von Intermedia Designern der Hochschule Trier (Bachelor und Master) ausgestellt.

Betreut von Marcus Haberkorn entstanden Apps, Medieninstallationen, interaktive Filme und Soundcollagen. Die konzeptionelle Arbeit entwickelte sich entlang zentraler Fragestellungen, wie:

Wie lebt und arbeitet es sich im digitalen Post-Panoptikum (Zygmunt Bauman) des Überwachungskapitalismus (Shoshana Zuboff)? Dort, wo alles Messbare gemessen wird und als Produktionsfaktor in die Wertschöpfungskette einfließt? In der smarten City, wo neuronale Netze und künstliche Intelligenzen die Abläufe bestimmen? Wo alles gehandelt wird, was einen Menschen ausmacht, außer seinem Körper?

Informationen zu den einzelnen Arbeiten:

P.I.A. (Kim Jasmine Becker): Am Eingang zur Ausstellung gibt die holografische Assistentin kurze Informationen zur Ausstellung.

Irgendwas mit Marx (Nicolas Krewer, Peter Ehses, Sophie Weinfurtner): Die Installation generiert aus verschiedenen faktischen (Scanner mit bereitgestellten Beiträgen aus dem Marx Jahr) und inszenierten (Datenkabel zu den anderen Exponaten) Inputs ein Update des Marx/Engels Manifestes, das am Ende der Verarbeitungskette auch in Papierform gebracht wird.

Emma oder Paul? (Ricarda Dennen): Das interaktive Video mit alternativen Enden thematisiert, wie wenig wir darüber wissen, wie künstliche Intelligenzen mit welchen Konsequenzen unsere Entscheidungen verarbeiten.

Data Mirror (Simone Rduch): Der Besucher hat den Anschein vor einem harmlosen Spiegel zu stehen. Er erlebt jedoch schnell, dass hinter seinem Abbild mehr steckt als erwartet.

The Last Taxi Driver (Adrian Wegener): Der letzte menschliche Taxifahrer will sich nicht automatisieren lassen und klammert sich fest an sein Lenkrad. Mit diesem Arcade-Spielautomaten, lässt sich erleben, wie er sich durch den autonomen Rush-Hour Verkehr einer Smart City kämpft.

Soundcollage Industie 1.0 – 4.0 (Dario Robra): Wie klingen die vier großen Industriellen Revolutionen? Jeweils ein interaktives 3D-Modell visualisiert den Sound der Arbeitswelt und macht rein klanglich ihre Unterschiede deutlich.

Future Work (Lisa Nemesheimer): Der Alltag einer Friseurmeisterin und ihre Privilegien als Person, die einer nicht-automatisierbaren Arbeit nachgeht. Erzählt ausschließlich über ihr Tablet.

Everyday Life (Lucas Christ, Felix Köcher, Mia Lan Vu Thi): Der Benutzer wird vor alltägliche Dilemmata gestellt, in denen er sich zwischen Arbeit und Leben entscheiden muss. Nachdem er eine Reihe von Fragen beantwortet hat, werden ihm dieselben Fragen nochmals gestellt – diesmal allerdings unter anderem Vorzeichen.

Smart City Trier (Marius Jakob, Erich Merk): Der interaktive Comic illustriert in informativer Weise am Beispiel Triers die Abläufe in einer Smart City.

Der Handwerkerbrunnen (Tim Weiß): Auf dem Trierer Handwerkerbrunnen sind 32 Berufsbilder zu sehen. Diese können vom Besucher auf ihr Substituierbarkeitspotential, also die mögliche Ersetzbarkeit durch Robotik und künstliche Intelligenz, untersucht werden.

Digitale Nomaden (Jan Hillebrand, Steven Feldmann-Gomez, Yanick Behrendt-Henn, Marc Blasius): Eine interaktive Dokumentation, die in steuerbaren Interviews die Arbeitswelt digitaler Nomaden widerspiegelt.

Illustrationen zu den Projekten von Marja Timaeus