Public Art Trier
Web-App als Katalog und Guide zu Kunst im öffentlichen Raum Triers

Kunst im öffentlichen Raum per Smartphone entdecken. Ein Projekt der Europäischen Kunstakademie, der Hochschule und der Universität Trier

Public Art Trier ist ein Projekt, das sich der Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Trier annimmt, um diese für ihr Publikum sichtbarer und verständlicher zu machen.

Die Europäische Kunstakademie Trier hat in Kooperation mit der Hochschule Trier und der Universität Trier eine Datenbank mit Kunstobjekten  nach 1945 aufgebaut, die deutschlandweit einmalig ist.

Über www.public-art-trier.de hat seit Ende Juni 2017 jeder die Möglichkeit, sich auf Entdeckungsreise durch Trier zu begeben. Skulpturen, Brunnen, Kunst am Bau, Urban Art und mehr – über 120 frei zugängliche Kunstwerke gibt es nun kostenlos auf dem Smartphone und dem heimischen Rechner.

Das Angebot bietet unterschiedliche Zugänge zu den Kunstobjekten und den Künstlern, von einer Kartenübersicht zu einem Archiv mit umfangreichen Such- und Filtermöglichkeiten. Wenn der Nutzer seinen Standort freigibt, kann er z. B. über ein Radar Kunstwerke in der unmittelbaren Umgebung finden oder sich über einige der angebotenen Touren durch die Stadt führen lassen.

Be Part of Art ist die begleitende Kampagne zum Start des Projektes: Bis Ende Juli kann jeder vor einem beliebigen Kunstwerk gemachte Selfies hochladen. Online fügen sich alle Fotos wie in einem Mosaik zu großen, dreidimensionalen Skulpturen zusammen. Sobald eine Skulptur vollständig ist, wird eine Belohnung für alle Teilnehmer freigeschaltet.

Geleitet wurde das Projekt an der Europäischen Kunstakademie von Frau Gabriele Lohberg und an der Hochschule Trier von Marcus Haberkorn aus der Fachrichtung Intermedia Design des Fachbereichs Gestaltung, der als Leiter des Labors für Mobile Media das Projekt mit seinen Studierenden umgesetzt hat. Unterstützt wurde das Projekt von der Nikolaus-Koch-Stiftung Trier.

Ziele von Public Art Trier

Kunst ist ohne Kommunikation kaum denkbar. Man begegnet ihr in Kulturinstitutionen wie Museen, Kunsthallen, Galerien oder Bibliotheken. Kunst gestaltet darüber hinaus in vielfältiger Weise den öffentlichen Raum. Zum einen sind es bspw. Skulpturen, Brunnenanlagen oder Platz- und Wandgestaltungen, zum anderen begegnet sie uns in den unterschiedlichsten Formen der Street Art oder Urban Art. Und dennoch nehmen wir sie zumeist nur beiläufig wahr.
 Public Art Trier ist ein Projekt, das sich der Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Trier annimmt, auch um diese für ihr Publikum sichtbarer und verständlicher zu machen. Denn öffentliche Kunst hat viele Erscheinungsformen die es gilt festzuhalten, zu dokumentieren. Einige Kunstwerke sind von namhaften Künstlern, andere von regional bekannten Persönlichkeiten, bei einigen Werken mögen die Künstler dahinter vergessen sein und bei anderen sind gar keine Quellen mehr bekannt oder sie bleiben anonym. Doch oftmals wird weder der künstlerische noch der thematische Kontext öffentlicher Kunst vom Publikum wahrgenommen. Dabei stellen diese immer ein Zeugnis dar, anhand dessen sich stadtgeschichtliche, kulturpolitische, gesellschaftliche, soziale und nicht zuletzt auch künstlerische Entwicklungen ablesen lassen. Man denke nur an die vielen Gedenktafeln, welche sich auf Persönlichkeiten beziehen, die in dieser Stadt ihre Spuren hinterlassen haben.

Im Projekt geht es um die Sichtbarmachung und Auseinandersetzung mit dieser öffentlichen Kunst. Hierbei beschränkt sich die Aufnahme und Kommentierung der öffentlichen Kunstobjekte auf Werke nach 1945.

Damit diese öffentliche Kunst Triers den Touristen und Einheimischen nicht nur als Orientierungspunkte im urbanen Raum dienen, bietet die Internetseite neben den Informationen zu Künstlern, Auftraggebern, Aufstellungsjahr, Größe oder Material eines Objekts, auch recherchierte Informationen zu den jeweiligen Werken und Künstlern. Zudem lassen sich anhand einer Geo-Karte die Standorte der verschiedenen Objekte nachvollziehen. Dies ermöglicht es zusätzlich, dass empfohlene Entdeckungs-Touren erkundet oder nach Bedarf eigene zusammengestellt werden können.

Be Part of Art – Mitmachen und gewinnen

Die Kampagne #BEPARTOFART begleitet den Start von Public Art Trier über mehrere Wochen. Wer bis Ende Juli dem Aufruf folgt, mit Hilfe der Webseite die öffentliche Kunst in Trier zu erforschen, kann ein Selfie mit sich und einem Kunstobjekt machen und ohne Registrierug auf die Kampagnenseite hochladen.

Alle eingesandten Fotos sammeln sich in einer virtuellen, dreidimensionalen Ausstellung auf der Webseite. Wie in einem Mosaik, wird hier jedes Foto als kleine Teilfläche einer großen Skulptur genutzt. Sobald die ausreichende Zahl an Fotos (etwa 150) zusammenkommt und die Form vervollständigt ist, wird damit eine kollektive Belohnung für alle Teilnehmenden / die Trierer Bevölkerung freigeschaltet. Ab dann ist das nächste »Level« geöffnet und eine weitere Skulptur und Belohnung kann in gemeinsamer Anstrengung komplettiert werden.

An vier zentralen und populären Objekten werden zudem sogenannte »Selfie-Stationen« aufgestellt. Eine weitere Station wandert eventbezogen durch die Stadt. Diese Stationen machen auf die Kampagne aufmerksam und beinhalten eine kurze Anleitung, sowie eine Handyhalterung, um vor Ort ein Foto zu schießen.

Zu Kunst im öffentlichen Raum

Unter Public Art sind Kunstwerke zu verstehen, die sich für jedermann frei zugänglich im öffentlichen Raum befinden. Im Gegensatz zu Kunst in Innenräumen und Institutionen, lässt sich Public Art von jedem Bürger erleben und anfassen. Die öffentliche Kunst beeinflusst das Stadtbild und führt zu einer öffentlichen Auseinandersetzung mit Kunst.

In der Stadt Trier befinden sich an unterschiedlichen Standorten öffentlich zugängliche Kunstwerke, die in einem Dialog mit ihrer Umgebung stehen. Diese sind sehr unterschiedlich und oftmals nicht zu vergleichen. Dies liegt zum Teil daran, dass öffentliche Kunst ganz verschiedene Funktionen hat. Zum einen kann sie von Interessensgruppen mit unterschiedlichen Auffassungen und Zielsetzungen aufgestellt werden. So gibt es zum einen Kunstwerke, welche im Auftrag entstehen und solche, die auf illegale Weise im öffentlichen Raum auftauchen. Einige Kunst ist für „die Ewigkeit“ angelegt, andere von Anfang an nur temporär. Viele großformatige Werke entstehen im Rahmen von Ausstellungen und verbleiben dann an ihrem Standort. Andere Kunstwerke entstehen als Teil öffentlicher Bauvorhaben der Stadt im Sinne der „Kunst am Bau“. Zum Anlass des Gedenkens werden Denkmäler und Mahnmale in Auftrag gegeben, die entsprechend der Anforderungen und Erwartungen verschiedenste Formen annehmen.Einer Vielzahl von künstlerischen Werken im öffentlichen Raum bleibt der Status „Kunst“ hingegen oft verwehrt. Dabei dienen diese Eingriffe in den Stadtraum ganz unterschiedlichen Zwecken. Zum einen können sie bestimmte Straßenzüge oder Plätze ästhetisch aufwerten, zum anderen „mischen“ sie sich in die architektonisch vorgegebene Gestaltung der Stadt ein und regen zum Nachdenken an.